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Auf die nächsten 50 Jahre!

Am vergangenen Montag war es so weit: Der Notmütterdienst durfte sein 50-jähriges Bestehen im prachtvollen Kaisersaal des Frankfurter Römer feiern. Und konnte dabei einmal mehr unter Beweis stellen, warum die Idee der Familien- und Seniorenhilfe heute so aktuell ist wie damals.

Beinahe pünktlich ging es los: Von den Fagott- und Akkordeon-Klängen von Thomas Peter-Horas und Nikolaus Maler, die den Abend als Musiker-Duo „Unerhört Fagott“ stimmungsvoll begleiteten, wurde die Feierstunde im Kaisersaal des Frankfurter Römers eröffnet. Rund 150 geladene Gäste waren gekommen, um das 50. Jubiläum des Notmütterdienst Familien- und Seniorenhilfe e.V. zu feiern. Darunter: Betreuerinnen und die Leiter der verschiedenen Geschäftsstellen und Büros, unsere unermüdlichen Einsatzmanager*innen, Pressevertreter*innen, Vertreter*innen der Stadt Frankfurt, Vorstand sowie Mitglieder des Vereins, und viele Freundinnen und Freunde, die den Weg des NMD seit vielen Jahren begleiten.

Und wie typisch für den Notmütterdienst, ging es nach einem harmonischen Auftakt dann aber auch gleich in die Praxis. „Ich möchte Sie bitten, sich einmal folgende Situation vorzustellen, “ begrüßte Moderatorin Lucia Voßbeck-Elsebusch sogleich ihr Publikum. Und stellt im Anschluss drei unterschiedliche Szenarien vor, die beispielhaft sind für die Arbeit des NMD: „Aus dem Kinderzimmer dringt ein leises Husten, Ihr Mann muss los zur Arbeit, Sie selbst eigentlich auch – aber was ist mit den Kindern? Oder: Sie werden älter, brauchen hin und wieder Hilfe, aber möchten unbedingt in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Oder auch: Sie sind alleinerziehend und werden schwer krank – so krank, dass Sie Ihr Kind für mehrere Monate nicht betreuen können.“

„Auf diese Idee muss man erst einmal kommen“

Natürlich: Die vorgestellten Situationen sind von unterschiedlicher Dringlichkeit und Dauer. Doch gerade deshalb bilden sie die Notlagen, in denen sich Menschen an den Notmütterdienst wenden, in ihrer Bandbreite sehr gut ab. Dass es zum Beispiel für Familien mit Kindern überhaupt eine Alternative gibt zur Inobhutnahme aus der vertrauten Umgebung hinaus, ist nicht so selbstverständlich. „Auf diese Idee muss man erst einmal kommen, “ meint die Frankfurter Stadträtin Prof. Dr. Birkenfeld, die den Verein seit vielen Jahren als Schirmherrin begleitet. Gerade erst hätten sie über die Möglichkeiten und Angebote „spontaner Kinderbetreuung“ gesprochen – denn der Bedarf ist heute so aktuell wie damals.

Ingrid Damian, die Ehrenvorsitzende des Notmütterdienst e.V. und Vorgängerin ihrer Tochter Mona, die heute die Frankfurter Geschäftsstelle sowie die ebenfalls dort ansässige Bundeszentrale leitet, erinnert daran, dass eine solche Möglichkeit kurzfristiger Betreuung „auch 1969 gar nicht selbstverständlich“ gewesen sei. Sie hat den Aufbau des NMD selbst als Tochter miterlebt: Ihre Eltern Charlotte und Alois Hesser waren es, die den Notmütterdienst als Familien- und heute auch Seniorenhilfe ins Leben riefen. Dabei, betont Damian, sei das Konzept „von Anfang an bundesweit“ angedacht.

Umso erfreulicher, dass der NMD heute in vielen Städten deutschlandweit vertreten ist: Mit eigenen Geschäftsstellen in Hamburg, Berlin, Köln und Frankfurt, außerdem mit Regionalbüros in Koblenz, Darmstadt, Chemnitz, Halle/Leipzig und Hanau. Auch dies keine Selbstverständlichkeit: Die Etablierung neuer Büros erfordert neben viel Engagement nicht selten auch einige Durststrecken, bis es richtig losgehen kann. Denn erst einmal steht jede Menge Vertragsarbeit auf dem Plan. Die wollen mit den örtlichen Behörden und Einrichtungen, aber auch mit den Krankenkassen und Sozialträgern ausgehandelt und fest vereinbart werden. Und dann gibt es für einen gemeinnützigen Verein noch eine ganze Menge mehr zu beachten – Möglichkeiten, aber auch Auflagen, die ein kommerzieller Anbieter so nicht hat. Erst wenn alles geklärt und geregelt ist, kann die eigentliche Arbeit, die Hilfe in der Praxis, schließlich losgehen.

20.000 Einsatzstunden pro Jahr

Und wie es dort, in der Praxis, ausschaut, davon konnten sich die Gäste in der nun folgenden Interviewrunde ein genaueres Bild machen. Lucia Voßbeck-Elsebusch lud Mitarbeiterinnen aus drei ganz elementaren Bereichen zum Kurz-Interview auf die Bühne – Geschäftsführerin Mona Damian, Einsatzmanagerin Birgit Rosenbaum und Betreuerin Heike Wegner-Repke. Die ist erst seit Ende Juni für das Hanauer Büro im Einsatz, aber bereits mit Leib&Seele „Notmütterdienstlerin“. „Ich bin einfach da und kümmere mich, “ resümmiert Wegner-Repke, „bei allem, was nötig ist.“

Kinderbetreuung, Haushalt, Kochen, Putzen, Zuhörerin und auch einmal kreativ sein – das alles lässt sich für unsere Betreuungskräfte im Joballtag kaum trennen. In ihrem letzten Einsatz, erinnert sich die Betreuerin, habe sie mit dem Jungen der Familie kurzer Hand „die Straßenmalkreide rausgeholt und Monstertrucks gemalt.“ Viele Bindungen würden sehr schnell sehr eng, und so erhält man als Betreuerin auch schon einmal ungefragt den Haustürschlüssel der Familie – ein absoluter Vertrauensbeweis.

Not ist nicht planbar

Mona Damian erklärte, wie sie den Notmütterdienst auch digital fit für die Zukunft machen möchte (unter anderem, so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten, wird im Hintergrund an einer App für Familien wie Betreuerinnen gebastelt.) Und Birgit Rosenbaum, die als Einsatzmanagerin quasi Schnittstelle zwischen allen betroffenen Akteuren ist, brachte das Publikum ungewollt zum Lachen: „Eine typische Situation aus meinem Arbeitsalltag? Da wurde ich ja gar nicht mehr aufhören zu erzählen!“ Anschließend brachte sie dann aber doch noch einige Beispielszenarien, die ihr so oder ähnlich als Einsatzmanagerin begegnet sind.

„Not ist nicht planbar. Jeden Tag kommen etliche neue Anfragen rein. Da muss man gut organisieren: Notfälle werden natürlich immer zuerst versorgt. Wenn beispielsweise ein Elternteil plötzlich ins Krankenhaus und das einjährige Kind betreut werden muss, da arbeiten wir auf Hochtouren!“ Oft genug lassen sie die Geschichten, die sie hautnah miterlebt, nicht los. Und priorisieren ist gar nicht so einfach, wenn das Gegenüber am Telefon außer sich ist – denn „der, der anruft, ist natürlich immer irgendwie in einer Notlage.“

Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen trägt Rosenbaum dafür Sorge, dass allen so schnell wie möglich und nötig geholfen wird. Wunder kann sie nicht immer vollbringen. Aber: „Unsere Betreuer*innen sind einfach spitze!“ Da würden auch einmal Sondereinsätze eingeschoben und Pläne überworfen, um kurzfristig Notlagen zu überbrücken. Rund 20.000 Stunden, hat Mona Damian ausgerechnet, sind die Betreuungskräfte für den Notmütterdienst jedes Jahr im Einsatz. Das wäre doch schon einmal ein guter Vergleichsmaßstab für das nächste Jubiläum.

Fotos Copyright by Mika Siegl/MikaPhotography.

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